Der Aal
Wenn es Abends dunkel wird, gehen Aale auf Streifzug und schlängeln sich durch den Schlamm unserer Flüsse, Bäche und Seen.
Als unheimlich und eklig gelten die Aale. Ihr Leben der schlanken Fische ist aber abenteuerlich – und sie sind vom Aussterben bedroht.
Weltenbummler auf Tauchgang
Seit wenigen Jahrzehnten weiß man: Die in unseren Flüssen und Bächen schwimmende Aale, wurden in der Sargassosee geboren – im westlichen Atlantik, 5000 Kilometer von Europa entfernt! Wie kommen sie dort hin und wieder zurück?
Die Reise beginnt
Ein Aal – Weibchen, wenn es ungefähr 15 Jahre alt ist, hört es auf zu fressen und schwimmt los Richtung Meer. Ob es in einem Fluss, Bach oder See lebt – der Drang zum Meer gelangen ist sehr stark, das Aale sogar über feuchtes Land kriechen. Wenn sie den nächsten Fluss erreicht haben, lassen sie sich zum Meer treiben und dann schwimmen sie von einem bis drei Jahren bis zur Sargassosee. Die Aale paaren sich in 2000 Metern Tiefe, laichen ab und sterben.
Ein Rest Geheimnis bleibt aber, denn bisher konnte noch niemand die Aale beim Paaren und Laichen beobachten.
Immer der Nase nach
Auf die gefährliche Reise machen sich die winzig kleinen Larven zurück zu den Gewässern ihrer Eltern, treiben sie zuerst vom Golfstrom, dann ihrer feinen Nase nach. Sie brauchen drei Jahre dafür. Kleine, schmale, fast durchsichtige Fischchen (Glasaale) wandern sie in die Flussmündungen und von dort bis zum Herkunftsort ihrer Eltern. Die nächsten Jahre werden sie dort verbringen und Nachts auf die Suche nach Krebsen, Würmern, Fischlaich und Fischen.
Bis sie dann wieder losziehen müssen.
Europäische Aale sind vom Aussterben bedroht
Die Aale sind zwar zäh, sind aber in Europa vom Aussterben bedroht.
Das hat viele Gründe:
– Übermäßiger Fischfang:
Eine Ursache ist sicher der Fischfang. Glasaale werden in großen Mengen vor den Küsten Europas gefangen, besonders in Südeuropa und Asien und dann als Speisefisch verkauft.
– Gewässerverschmutzung:
Noch eine Ursache ist die Gewässerverschmutzung. Da die Aale sich über viele Jahre lang Fettreserven anfressen, nehmen sie mit der Nahrung viele Umweltgifte auf. Sie lagern sich im Körper an und können die Tiere krank machen.
– Natürliche Feinde:
Der Aal hat schließlich auch noch natürliche Feinde, wie z.B. Parasiten und bestimmte Krankheitserreger, die ihn auf seiner langen Reise bis in den
West – Atlantik so schwächen, dass er gar nicht erst dort ankommt.
– Kein Handel mehr in der EU:
Der Aal braucht lange bis er geschlechtsreif ist und nur einmal im Leben laicht, trifft ihn so etwas besonders schlimm.
Deshalb hat die EU beschlossen, dass zwischen den Ländern der EU nicht mehr mit dem Aal gehandelt werden darf.
Ein Teil der eingegangenen Glasaale muss außerdem in den europäischen Gewässern ausgesetzt werden.
Ob das den Aal noch retten kann?