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Hundemagazin
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Der Spitz – vom Wadenbeißer zum Modehund

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Es gibt Hunderassen, den eilt ein denkbar schlechter Ruf voraus. Frech, hinterhältig und bissig – diese wenig schmeichelhaften Attribute werden dem Spitz zugeschrieben, ein Hund, der als Wadenbeißer bekannt ist und sich gerade anschickt, der neue Modehund zu werden. Schon bei Wilhelm Busch hat der kleine Hund mit dem dichten Fell einen schlechten Stand, denn er steht zuerst unter Verdacht, die gebratenen Hühnchen der Witwe Bolte gestohlen zu haben, obwohl Max und Moritz die Schuldigen waren.

Eine Hunderasse mit Geschichte

Der Spitz gehört zu den ältesten Hunden, die es in Mitteleuropa gibt, denn er gilt als der legitime Nachfahre des Torfhundes „Canis familiaris palustris Rütimeyer“, einer Rasse, die es bereits in der Steinzeit gab. Von dieser Rasse stammt später der „Pfahlbauspitz“ ab. Viele andere Rassen sind daraus hervorgegangen und nicht nur in Deutschland sind Spitze bis heute eine beliebte Rasse geblieben, auch in anderen Ländern schätzt man die guten Eigenschaften des Wolfspitzes oder Zwergspitzes, die auch Pomeranian oder Keeshond genannt werden.

Der Charakter des Spitzes

Spitze gelten als sehr aufmerksame Hunde, sie sind lebhaft und sehr anhänglich gegenüber ihrem Besitzer. Der Spitz lernt bereitwillig und gerne, er lässt sich leicht erziehen und da ihm der ausgeprägte Jagdtrieb fehlt, ist er der perfekte Wachhund für das Haus. Spitze sind aber auch mutige Hunde, die weder ängstlich noch aggressiv sind, sie gelten zudem als robust und anders als andere Hunde, geht der Spitz bei jedem Wetter gerne spazieren. Was ihm vielleicht seinen schlechten Ruf eingetragen hat, ist sein großes Misstrauen Fremden gegenüber, denn wer es wagt, in sein Territorium einzudringen, der macht auch schon mal Bekanntschaft mit seinen spitzen Zähnen.

Der Spitz – ein schöner Hund

Der Spitz wird nicht nur wegen seiner vielen guten Eigenschaften gerne gehalten, sondern auch, weil er ein schöner Hund ist. Besonders auffällig ist sein dichtes, seidenweiches Fell und der um den Hals liegende Kragen, der an die Mähne eines Löwen erinnert. Der Kopf ist dem eines Fuchses sehr ähnlich und die eng anstehenden kleinen Ohren geben dieser Rasse ihr typisches, etwas keckes Aussehen. Das Fell hat eine dicke warme Unterwolle und das macht den Spitz zu einem Hund, der auch bei Eis und Schnee gerne draußen ist, denn er friert selten. Spitze gibt es in vielen Farben, von Hellbraun über Weiß bis zu Orange und Schwarz. Es sind vielleicht die Farben, die Spitze zu einem Modehund gemacht haben, denn auch immer mehr Promis outen sich als überzeugte „Spitz-Fans“.

Der Hund der Prominenten

Wenn es nach den Zahlen des Verbands für das deutsche Hundewesen geht, dann sind Spitze nicht sonderlich beliebt. Die Wurfzahlen sind seit Jahren niedrig, denn für das Jahr 2015 wurden 184 Wolfspitz- und 223 Kleinspitzwelpen geboren. Der Japanspitz brachte es nur auf 63 Welpen. Zulegen konnte nur der Zwergspitz mit 314 Welpen. Im Vergleich dazu, im gleichen Jahr wurden 5885 Dackelwelpen und 2591 Labrador Retriever geboren. Die Prominenten dieser Welt sehen das ein wenig anders, denn hier sind Spitze zu Modehunden geworden. Musiker Helge Schneider lässt sich gerne mit seinem Zwergspitz „Zorro“ ablichten und Hotelerbin Paris Hilton ließ sich ihren Kleinspitz 30.000 Dollar kosten. Modell Heidi Klum hat ihrer Tochter einen Zwergspitz geschenkt und Nicole Richie zeigte ihren Hund stolz auf Instagram. Nicht nur die heutige Prominenz ist dem kleinen niedlichen Hund verfallen, Spitze waren schon in der Vergangenheit die Lieblinge der prominenten Damen. Die englische Königin Charlotte machte den Zwergspitz im 18. Jahrhundert modern und auch Joséphine, die Gattin des französischen Kaisers Napoleon Bonaparte konnte dem Charme ihres English Toy Pomeranian nicht widerstehen. Bei Anton Tschechow flanierte die „Dame mit Hund“ mit einem niedlichen Zwergspitz, Martin Luther hatte seinen „Belferlein“ und Wolfgang Amadeus Mozart war ganz vernarrt in seinen „Pimper.“

 

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